Beherrscht man die perfekte Vermählung verschiedener Zutaten, steht abwechslungsreichem Genuss nichts im Weg
Wer in der Küche mit Zutaten experimentieren und neue exquisite Kombinationen entdecken möchte, beginnt vorzugsweise mit einer vertrauten Zutat oder Zubereitungsart. Das kann ein Kartoffelpüree sein, das mit asiatischen Aromen kombiniert wird (z.B. mit Zitronengras, Wasabi, Ingwer, Sesamöl), oder man würzt die pürierten Kartoffeln mit traditionellen Zutaten wie gemahlenem Senf, Tomatenmark, Meerrettich oder Pesto. Beim Variieren und Kreieren kann der Fokus sowohl auf dem Zusammenspiel von kontrastgebenden Zutaten liegen als auch auf dem harmonischen Miteinander verschiedener Aromen und Geschmacksrichtungen.
In der Vergangenheit entstanden Rezepte und Kombinationen von Lebensmitteln häufig aufgrund ihrer geografischer Herkunft. Beispielsweise harmoniert Walliser Trockenfleisch in perfekter Weise mit Roggenbrot, das in derselben Region gebacken wurde. Doch längst sind nicht alle regional oder national verankerten Paarungen für jeden gleichermassen ein Genuss. So kochen etwa die Finnen ihr Lamm gerne mit Unmengen von Dill („Tilliliha“), ein Zweiklang, der sich sonst nur in Griechenland oder im persischen Gericht „Baghali Polo“ etabliert hat. Darüberhinaus finden sich in allen grossen Küchenkulturen der Welt Geschmackspaarungen, deren Hintergrund auf gesundheitsbezogene Aspekte zurückzuführen sind. Dies gilt insbesondere für Gerichte, bei denen Getreide, Hülsenfrüchte, Milch oder Eier aufeinandertreffen, wodurch der Körper einen Extrabonus an Eiweiss aufnimmt.
Indem der Engländer Heston Blumenthal 1999 die Kombination „Kaviar und weisse Schokolade“ auf die Teller brachte, legte der Spitzenkoch den Grundstein für eine neue Art des Foodpairings. Anhand chemischer Analysen konnte er beweisen, dass sowohl Schokolade als auch Kaviar die Substanz Trimethylamin enthalten und sich deshalb getreu dem Motto „Gleiches mit Gleichem“ paaren lassen. In der Regel wird bei diesem Ansatz der kulinarischen Vereinigung der gemeinsame Nenner des Aromas verstärkt und die Zutaten harmonieren mit grosser Wahrscheinlichkeit problemlos miteinander.
Was gilt es bei der Fahndung nach optimalen Kombinationsmöglichkeiten zu beachten? Welche Aromakomponenten führen zu besonders genussvollen Allianzen? Wie lassen sich geschmacksgebende Zutaten (Säure und Co.) genusssteigernd in Beziehung setzen? Was ist beim perfekten Umgang mit Formen, Konsistenzen und Temperaturen zu beachten?
Erweitern Sie Ihre kulinarischen Möglichkeiten ...